Mobiles Theater zur Gewaltprävention an Scholl & Francke-Schule

Mobiles Theater zur Gewaltprävention am Scholl

Das Gewaltpräventionsprojekt fand am 02. und 03. September 2024 statt, an dem das Theater Ensemble Radiks jeweils zwei Aufführungen pro Tag präsentierte. Die Hauptzielgruppe und Beteiligten waren die Schüler*innen der Gemeinschaftsschule August Wilhelm Francke und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Die Altersspanne lag bei 12-15 Jahren. Insgesamt haben ca. 600 Schüler*innen an dem Theaterprojekt teilgenommen. Es nahmen an den 2 Vorstellungen pro Tag, je 3x 7. Klassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und je 3 Klassen der August-Wilhelm-Francke-Schule teil. An den zwei Veranstaltungstagen wurden die Klassen von ihren Lehrern begleitet. Von beiden Schulen waren alle 4 Schulsozialarbeiter:innen organisierend, unterstützend und begleitend vor Ort. Die darstellenden Personen der mobilen Theaterproduktion Ensemble Radiks waren mit 2 Schauspielern paritätisch vertreten.

Im Zusammenklang der Figuren im Theaterstück „Fake oder War doch nur Spaß“, wurde den Zuschauer:innen schnell klar, welche Haltungen einer Gemeinschaft förderlich sind und welche das Wohl und die Gesundheit eines Menschen durch unbedachte und diffamierende Äußerungen in sozialen Netzwerken gefährden können. Der Fokus lag bei „Fake“ in der anschaulichen Vermittlung, welche Auswirkungen scheinbar harmlose Kommentare eine Welle von Hasskommentaren nach sich ziehen können, und welche Folgen es für das Opfer haben kann. Bei „Wir waren mal Freunde“ lag der Fokus in der Förderung und Wertschätzung des gewaltfreien Dialoges, auch und gerade dann, wenn man die Ansichten des Anderen nicht teilt. Vermittelt wurde auch die Einsicht, dass Vor-Urteile und Werte Persönlichkeitseigenschaften sind, die man sich im Laufe des Lebens angeeignet hat. Das Theaterstück „Freunde“ weckte das Interesse und Lust, seine persönlichen Vorurteile und Wertvorstellungen kennenzulernen und auch zu hinterfragen.
Im Anschluss an die Aufführungen fand je Vorstellung ein Nachgespräch mit dem Ensemble für alle Teilnehmer:innen statt. Es wurde über behandelte Themen reflektiert und künstlerische Informationen erfragt. Über persönliche Themen wurde nicht in großer Runde gesprochen, daher gab es das Angebot zum Gespräch im geschützten Rahmen mit Lehrkräften und/ oder Schulsozialarbeit. Teilweise wurden in Klassengemeinschaften direkt im Anschluss Nachgespräche über das Dargestellte geführt. Diese intensiven Gespräche waren ein weiterer wichtiger Baustein dieses Gewaltpräventionsprojektes. Beide Theaterstücke verfolgten den methodischen pädagogischen Ansatz, des sogenannten „No-Blame-Approach“, indem es sich den genannten Themen näherte, ohne zunächst Wertungen oder Urteile vorzunehmen.

In „Freunde“ wurde auf respektvolle Weise die Bedeutung von sozialen Werten und Achtung vermittelt, während das Stück Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als Folge von Vorurteilen thematisierte. Die Schüler*innen konnten sich gut mit den Inhalten identifizieren. Das zweite Stück, „Fake oder War doch nur Spaß“, behandelte (Cyber-)Mobbing sowie die persönlichen und rechtlichen Folgen von Beleidigungen und Bedrohungen im Internet. Zudem wurden Themen wie Medienkompetenz, der Missbrauch persönlicher Daten und die Rolle sozialer Netzwerke angesprochen, was zur Aufarbeitung dieser wichtigen Themen beitrug.

Die Kooperation der beteiligten Schulen wurde gestärkt und ausgebaut, wodurch eine breite Schülerschaft beider Schulen Zugang zu einem wichtigen Präventionsangebot erhielt. Das Gemeinschaftsprojekt förderte die Verständigung zwischen den Schüler*innen und brachte die Schulen näher zusammen. Die Aufführungen fanden in der gemeinsamen Turnhalle statt.