AG Mädchensport der Grundschule Kritzmannstraße

Einmal in der Woche treffen sich etwa 30 Mädchen der Grundschule Kritzmannstraße, um sich unter der Anleitung der Schulsozialarbeiterin Julia Walstab gemeinsam beim Tanzen, Spielen oder Erlernen turnerischer Elemente auszupowern. Jeden Mittwoch, wenn die Klingel das Unterrichtsende bekannt gibt, füllt sich die Sporthalle und in Windeseile haben die mittlerweile routinierten Mädchen der 1. bis 4. Klasse alle Geräte mit den dazugehörigen Sicherungsmatten selbstständig in der Halle platziert. Nur das große Trampolin wird währenddessen durch die Schulsozialarbeiter aufgebaut. Dass Teamwork eine Grundvoraussetzung für die AG ist, haben die Mädchen schnell gelernt. Auch beim Erlernen neuer Choreographien oder bei den Übungen am Schwungtuch helfen sie sich gegenseitig und nehmen auf einander Rücksicht.

 

Selbstverständlich gelingt nicht alles gleich beim ersten Mal. Doch wer dran bleibt, kann schnell Erfolge erleben. Besonders deutlich wird dies bei den turnerischen Elementen am Boden, Parallelbarren, Kasten und Balken. Die Rolle vorwärts und auch die Rolle rückwärts am Boden gelingt vielen Mädchen immer leichter. Einige der Mädchen trauen sich die Rolle mittlerweile sogar bereits auf dem großen Schwebebalken. Wenn die Mädchen ihre Ängste überwinden, kann man ihnen die Freude von den strahlenden Gesichtern ablesen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir das zutraue …“, berichten die Mädchen immer wieder ganz stolz.

 

In den letzten Wochen haben die Mädchen vor allem aber auch gelernt, dass ihnen der Spaß und die eigenen Erfolgserlebnisse wichtiger sind, als sich beispielsweise darüber zu ärgern, dass sich ein anderes Kind vordrängelt oder länger an einem Gerät übt. Bei einer so großen Gruppe sind Streitigkeiten nicht auszuschließen, dennoch haben sich die Mädchen im Interesse aller darauf geeinigt, aufkommende Uneinigkeiten erst nach der AG mit ihren Schulsozialarbeitern zu besprechen.

 

Am Ende der AG, gehört auch das Abbauen der Geräte zu einem festen Bestandteil. Auch wenn die Kräfte bei vielen Mädchen nach fast zwei Stunden Sport verständlicherweise nachlassen, lohnt sich das Mithelfen für sie dennoch. Zum einen findet, wenn es die Zeit zulässt, noch ein kleines Abschlussspiel statt – zum anderen dürfen die fleißigsten Kinder als Privileg in der kommenden Woche jeweils auf dem großen Trampolin springen.

 

Auch für die Zukunft wünschen sich die Kinder am Nachmittag während der Hortzeit durch AG’s der Schulsozialarbeit gefordert und gefördert zu werden. Doch sowohl die Nachmittagsangebote, als auch die vielen weiteren Angebote der Schulsozialarbeit, wie die Beratung der Schüler- und Elternschaft, die sozialen Kompetenztrainings im Klassenverband oder die schulübergreifenden Projekte stehen derzeit auf der Kippe, da die konkrete Weiterführung der Schulsozialarbeit nach 2020 noch nicht sichergestellt ist.

Die Schulsozialarbeit der Grundschule Kritzmannstraße wird derzeit aus Fördermitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert. Aufgrund der Befristung bis 2020 unterstützen wir das Bündnis „Schulsozialarbeit und Netzwerkstellen dauerhaft verankern!“ in Sachsen-Anhalt. Informationen und Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie unter

http://www.aktionsbuendnis-schulsozialarbeit.de.