Dem Wald lauschen – Ein Tag Natur- und Wildnisbildung im Harz

Die Sport-AG des DFV organisierte in den Sommerferien einen Ausflug in den Harz. Am Montag, den 07. Juli 2025 machten sich vier Schulsozialarbeiter*innen aus dem Träger gemeinsam auf den Weg in den Harz, genauer gesagt nach Torfhaus. Ziel war eine Weiterbildung zur Natur- und Wildnisbildung – mitten im Nationalpark Harz.

Am Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus angekommen, wurden die Teilnehmenden herzlich von Jens Halves empfangen. Er sollte die Gruppe für die kommenden dreieinhalb Stunden begleiten und in die Grundzüge der Natur- und Wildnispädagogik einführen. Den Auftakt bildete eine kurze theoretische Einführung per PowerPoint, in der Jens Halves über die Ziele und Möglichkeiten von Wildnisbildung mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen berichtete. Besonders spannend: Die enge Zusammenarbeit des Nationalparks mit verschiedenen Hochschulen und Bildungsinstitutionen, die neue Wege in der Umweltbildung eröffnen.

Dann ging es endlich raus in den Wald. Die Gruppe tauchte tief ein in die wilde Natur des Harzes. Auf schmalen Wanderwegen führte Jens Halves die Sozialarbeiter*innen durch dichte Fichtenwälder, vorbei an Lichtungen, umgestürzten Baumriesen und duftendem Waldboden. Unterwegs stellte er immer wieder praxisnahe Methoden vor: Mal galt es, sich intuitiv einen Baum auszusuchen um über seine Eindrücke zu reden, mal einen Ort der Ruhe im Wald zu finden, sich hinzusetzen und mit allen Sinnen wahrzunehmen, was die Natur zu bieten hat.

Die Gruppe ließ sich auf diese Erfahrungen ein, suchte sich Plätze, lauschte dem Wind, beobachtete das Lichtspiel in den Baumkronen – und immer wieder war da dieser Specht, der aus dem Hintergrund sein rhythmisches Klopfen beisteuerte. Beim anschließenden Austausch wurde viel geschmunzelt – denn jede*r hatte ihn gehört, aber nur wenige ihn auch gesehen

Ein echtes Highlight wartete ungeplant am Wegesrand: Der Fund einer Losung – also eines Tierspurs – zog sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Gemeinsam mit einem weiteren Ranger wurde der Kot analysiert, und das überraschende Ergebnis sorgte für Staunen: Es handelte sich um die Spur eines Wolfs!

Den Abschluss des Tages bildete eine stille Übung: Jede*r Teilnehmende ging allein ein kurzes Stück des Weges, schweigend, aufmerksam, ganz bei sich – bis am Ende Jens Halves auf sie wartete. Ein ruhiger, intensiver Moment, in dem die Gruppe den Wald ganz für sich erleben durfte.

Mit vielen Eindrücken im Gepäck und frischer Waldluft in der Lunge ging es am Nachmittag zurück nach Magdeburg. Der Ausflug zeigte eindrucksvoll, wie wertvoll Naturerfahrungen für die eigene pädagogische Arbeit sein können – und wie sehr Kinder und Erwachsene gleichermaßen vom Innehalten und Lauschen profitieren können.