Mädchen starten in die Ferien…
…unter diesem Motto zogen Sonntagmittag 29 Mädchen in das Kloster St. Ludgerus in Helmstedt ein, um mit ihren Schulsozialarbeiterinnen drei abwechslungsreiche Tage zu verbringen. Die traditionelle Mädchenfahrt fand in diesem Jahr bereits zum 13. Mal statt, wobei es uns schon nach Wernigerode, Kirchmöser, Osterburg, Dessau, Thale und Magdeburg zog. Und nach 2022 nun schon zum 2. Mal zum heiligen Ludgerus nach Helmstedt.
Am Sonntag gab es nach dem obligatorischen Zimmerbezug, Regeln aufstellen und Kennenlernen das erste kleine Highlight: eigenen Schmuck herstellen. Viele schöne Kreationen kamen dabei heraus und wer keine Lust auf Schmuck hatte, bemalte sich ein (Schmink)Täschchen ganz individuell oder gestaltete Steine mit Acrylstiften. Ausdauernd, entspannt und friedlich zauberten die Mädchen wunderschöne Kunstwerke und Erinnerungsstücke, für sich und/oder zum Verschenken.
Der nächste Tag begann mit einer Workshoprunde. Theater, Tanz und Selbstbehauptung standen zur Auswahl. Obwohl frei gewählt, war es für einige Mädchen zwischendurch eine echte Überwindung, die einzelnen Übungen auszuprobieren, über ihre Schatten zu springen und einfach mal zu machen… Natürlich wurde niemand gezwungen, denn das Wichtigste in den drei Tagen sollte sein, dass sich jede(r) wohlfühlt und keine(r) verloren geht.
Am Nachmittag ging es dann mit Taschengeld und einer kleinen Stadtrallye ausgestattet in die Altstadt. Mutig und somit für einige auch wieder ihr Komfortzone verlassend, fragten sich die Mädchen bei Passanten und Verkäufer*innen durch die Rallye und ganz nebenbei gab es schönen Schnickschnack, Süßes und Salziges zu kaufen 😊
Der Abend galt dieses Mal ganz der Entspannung und der Wellness… Bevor es jedoch zur „Pyjamaparty“ ging, tobten die Kids noch einmal ordentlich auf dem Spielplatz, den wir hinter den hohen Klostermauern entdeckten. Um 20 Uhr versammelten wir uns geduscht unterm Dach, wo bereits Yogamatten und Gesichtsmasken, Massagebälle und Klangschale warteten. An diesem Abend war tatsächlich fast jedes Mädchen um 22 Uhr im Schlummerland.
„32 Grad und es wird noch heißer…“ – mit dieser Prognose war klar: der Dienstag gehört dem Waldbad Helmstedt. Fast pünktlich um 10 Uhr machte sich die Gruppe auf den Weg in diese wunderschöne kleine Oase. Bis auf ein paar unerschrockene Rentner*innen waren wir zunächst fast alleine und die Mädchen eroberten alle drei Becken in Windeseile. Auch hier gab es wieder ausreichend Möglichkeiten, kleinere (oder größere) Ängste zu überwinden, sei es auf der Wasserrutsche oder am Sprungturm, welcher mit 1m-,3m- und 5m-Brett lockte. Ja, auch der 5m-Turm wurde von einigen Mädchen ausgewählt, „mal was auszuprobieren“, „etwas zu wagen“, „die eigenen Grenzen auszuloten“. Drei Mädchen sprangen am Ende tatsächlich, ein paar haben sich hoch getraut, waren dann jedoch überrascht, WIE hoch es von oben aussieht und wählten den „sicheren“ Weg über die Leiter nach unten. Auch das verdiente unseren höchsten Respekt, sich nicht (be)drängen zu lassen, doch zu springen!! Viele Mädchen wagten den Sprung vom Dreier, was ebenfalls beachtlich ist. Eine junge Dame machte sogar einen Köpper, bei dem wir alle den Atem anhielten. Danach verriet sie uns, dass sie dachte, sie sei noch auf dem 1m-Brett und habe sich selbst erschrocken… 😊
Zur Kaffeezeit traten wir den Rückmarsch an und die Mädchen hatten noch etwas freie Zeit, um ihre Sachen zu Ende zu basteln, sich auszuruhen oder sich schon auf die Party/Disco am Abend vorzubereiten. Nach einem leckeren Grillabendessen zeigte die Tanzgruppe ihren gelernten Tanz aus dem Workshop vom Vortag und anschließend legte „DJ Dani“ Wunschmusik auf und der Innenhof des Klosters wurde zum Dancefloor. Es war jedoch deutlich zu spüren, dass die letzten Tage und vor allem Sonne und Schwimmbad die Kids ganz schön geschafft hatten. Müde und kaputt plumpsten alle kurz nach 22 Uhr in ihre Betten.
Und dann war auch schon Mittwoch und die Mädchenfahrt neigte sich dem Ende. Nach dem z.T. chaotischen Kofferpacken („Wo ist meine andere Socke?“ „Mein Handtuch ist weg!“ „Das ist nicht meine Zahnbürste!“…) trafen sich noch einmal alle zur Auswertung und für ein paar letzte schöne Momente.
Es war eine ganz wunderbare und entspannte Fahrt. Die Mädchen waren toll miteinander und die meisten würden nächstes Jahr wieder mitkommen. Was für schöne Aussichten…
Gefördert wurde das Projekt durch die Paritätischen Jugendwerke.