Projektwoche Charlie´s House Klasse 5 & 6
Mit Neugier und dem Interesse neue Erfahrungen und Lebenswelten zu entdecken starteten SchülerInnen der Thomas Müntzer Gemeinschaftsschule in die Projektwoche in den März zum Thema Charlie´s House. Gemeinsam mit ihren Schulsozialarbeiterinnen Frau Sander und Frau Wolff begaben sich 21 Schüler und Schülerinnen auf eine spannende Fantasiereise.
Die Projektidee
Die Vorlage entstand im Ursprungsland des Hauptdarstellers Charlie, in Südafrika. Das gleichnamige Kinderbuch „Charlie´s House“ aus dem fernen Kontinent entstand 1995 und beschreibt das Leben des kleinen afrikanischen Jungen mit seiner Mutter und der Oma in einem Township in Kapstadt. Das Projekt hatte zum Ziel den Kindern eine andere Perspektive auf ihre doch sehr gute Lebensweise in Deutschland zu ermöglichen. Charlie lebt dort in einfachsten Verhältnissen, ohne eine Fülle von Spielsachen und ohne eigenem Zimmer.
Zum Einstieg in das Buch machten sich die Kinder untereinander bekannt. Jeder durfte erzählen mit wie vielen Personen er zu Hause lebt, wie ihre Zimmer gestaltet sind und welche Spielsachen ihnen besonders wichtig sind. Natürlich wurde auch stolz berichtet welche Spielkonsolen jeder so nutzt.
Afrika ein riesiger Kontinent:
Die wilde Tierwelt Afrikas war den Kindern wohl bekannt, schließlich leben Tiere aus Afrika in unserem Zoo in Magdeburg. Jeder nahm sich eines der zahlreichen Plastikexemplare und stellte sein Lieblingstier vor. Kleine Ergänzungen zu den Tieren durften die Kinder aus einem Tierlexikon der Gruppe vorlesen und Bilder zeigen. Eine runde Obstsalat zum Jumanji* umgewandelt (*Filmvorlage, Stuhlkreismethode) lockerte die Theorie ein wenig auf und brachte die Kinder mit viel Spaß ins Schwitzen. Wie kommt man eigentlich nach Afrika? Eine der ersten Fragen aus der Gruppe. Doktor Google half die Frage zu beantworten. Zu Fuß 180 Tage und 25 Länder bis nach Südafrika. Zur Vorbereitung des Fluges hieß es dann, ich packe meinen Koffer und nehme mit… . Sind alle flugbereit und geimpft?
Ein kleiner Abstecher in die Hygiene anderer Länder muss sein. Alles gecheckt! Nun, aber Koffer packen! Jeder Flug ist gepäckbeschränkt, sodass jeder nur ein Teil mitnehmen konnte und selbstverständlich seinen Nachbarn. Ohne Gruppe, dass war den Kindern jetzt klar, kommen wir in einem fremden Land nicht zurecht. Dann „flogen“ die Kinder doch lieber mit der Inselspielmethode und ihren Teppichfliesen ausgestattet über Frankreich und Spanien in einer riesigen Kurve nach Kapstadt. Während des Fluges der spannenden Flugsimulation war „Reinhardt Mey“ zu hören, denn schließlich waren sie alle über den Wolken. Die Landung war erfolgreich und die ersten farbigen Eindrücke des Buches für die Kinder ein neuer Eindruck. Die pastellfarbenen Erdtöne eine ganz andere Form einer Kinderbuchillustration. Die realistische Form der Darstellung war für die Kinder neu. Die Kinder lernten Charlie´s Wellblechhütte und deren nähere Umgebung kennen. Hier konnten die Kinder Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutieren. Neben der sichtbar ärmlichen Einrichtung der Hütte von Charlie, ist der kleine Buchheld dennoch reich an Ideen und Kreativität. Wo geht Charlie eigentlich zur Toilette? Die Toiletten sind oft Gemeinschaftsräume, weit weg von der eigenen Hütte, um nur ein Beispiel zu nennen. Die Traumwelt des „Jungen Charlie“ und seine Fantasie aus beliebigen Müllresten Spielzeug zu basteln und für seine Familie und sich ein Traumhaus zu schaffen, fanden die Kinder spannend erzählt und dargestellt. Nun waren die Kinder selbst gefragt mit Charlie Fantasie zu gestalten.
Jeder Schüler brachte etwas Müll von zu Hause mit. Darunter Plastikflaschen, Schuhkartons oder Einwegbecher, alles was der Haushalt täglich liefert. Hier stellten die Kinder fest, dass zu viel Müll entsteht und einige von den Kindern auch täglich den Müll rausbringen müssen. Die Kinder redeten über Müllvermeidung und die Verschmutzung unserer Umwelt. Sie stellten auch fest, dass Mülltrennung längst nicht in jedem Haushalt gemacht wird. Mit etwas Klebstoff und Schere entstanden aus den vormals abgeschriebenen Restposten einzigartig gestaltete Wohnideen der Kinder. Jedes der Kinder stellte sein kleines „House“ vor, darunter waren natürlich auch Wohngemeinschaften. In einer Galerie am letzten Tag der Projektwoche bekam jedes der Kinder Anerkennung für seine Bastelarbeit durch die Gruppe und in der Auswertung der Projektwoche konnten alle zufrieden zurückblicken.
Ein gelungenes Projekt der Schulsozialarbeit gefördert über das Programm „Schulerfolg sichern“ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Sachsen- Anhalt.