„Don‘t worry, be happy“ – Ergebnisse der Umfrage zur Corona-Zeit an der Grundschule Kritzmannstraße
Bericht vom 11.05.2020
Im Zeitraum vom 03.05.-08.05.2020 wurde durch die Schulsozialarbeit über einen WhatsApp Broadcast eine Umfrage zur aktuellen Situation während der Corona-Zeit durchgeführt.
Teilgenommen haben 51 Kinder der Grundschule Kritzmannstraße.
Diese setzen sich zusammen aus 33 Mädchen und 18 Jungen /
aus 22 Kindern der Klasse 1, 10 Kindern der Klassenstufe 2, 9 Kindern der Klassenstufe 3 und 10 Kindern der Klassenstufe 4.
Das Wohlbefinden während der Corona-Zeit
Ca. 40% der Kinder geht es gut (rot) oder sehr gut (blau),
über 40% kommen einigermaßen mit der Situation zurecht (orange) und
ca. 20% der Kinder geht es schlecht (grün) oder sehr schlecht (lila).
Corona und die Schulschließung
Alle Schüler und Schülerinnen können den Grund für die Schulschließung angeben und fast alle von ihnen (94%) fühlen sich auch ausreichend über das Thema informiert.
Fragen, die dennoch stark im Fokus stehen, betreffen die weitere Organisation der Schule:
Wann können die Schüler und Schülerinnen den Schulbesuch wieder regelmäßig wahrnehmen?
Wie kann der fehlende Schulstoff nachgeholt werden?
Und, werden vor allem die Schüler und Schülerinnen der vierten Klassen ausreichend für den Schulwechsel vorbereitet sein?
Fehlende Freunde und was sonst noch stört
Mehrfach wurde deutlich, wie sehr die Kinder den Kontakt zu ihren Freunden vermissen.
Über 80% der Schüler und Schülerinnen fehlen die Kontakte zu ihren Freunden. Entweder haben sie zwar Kontakt, wünschen sich aber mehr (rot)
oder sie haben keinen Kontakt und wünschen sich welchen (orange).
Nur etwa 20% finden es okay keinen Kontakt zu haben (grün) oder haben ausreichend Kontakt (blau).
Auch bei der Frage danach, was den Kindern zurzeit am meisten fehlt, waren es die Freunde, die sehr häufig genannt wurden.
Daneben fehlen den Kindern aber auch ihre Klassenlehrer, die Schule an sich, das Sozialtraining, die Schulsozialarbeiter, Freizeitbeschäftigungen
und der Besuch von Familienangehörigen.
Einige Kinder berichten daher auch von dem Gefühl der Einsamkeit.
Dazu kommt das Gefühl der Langeweile, Ängste, Lagerkoller und die Überforderung der Eltern.
Die Eltern haben mit Rollenkonflikten, fehlenden Strategien der Wissensvermittlung oder auch Erklärungsnot zu kämpfen.
Sehr deutlich wird, wie sehr sich die Kinder in dieser Zeit nach Normalität sehnen.
„be happy“
Dennoch werden auch die schönen Seiten der aktuellen Situation nicht außer Acht gelassen.
Viele Kinder freuen sich über die Gelegenheit, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können.
Sie sehen im Homeschooling den Vorteil, den Lernstoff ohne Druck und Eile im eigenen Tempo bearbeiten zu können.
Die Kinder können sich für die Aufgaben die Zeit nehmen, die sie benötigen. Außerdem sehen die Kinder ihr zu Hause als ein Wohlfühlbereich.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Kinder ausschlafen können.
Und so vertreiben sich die Kinder die Zeit vor allem mit Spielen und verbringen die Zeit mit der Familie.
Zum Zeitvertreib dienen auch Medien (wie der Fernseher, das Handy oder die Playstation), Sport, Musik, Basteln, Malen, Zeichnen, Lesen und Beschäftigungen mit dem Haustier.
Und zudem bleibt den Kindern die Vorfreude. Alle Kinder berichten, dass sie sich auf die Schule freuen.
Sie freuen sich auf ihre Freunde, auf die Klasse, den Unterricht, die Lehrer, die Schulsozialarbeiter, das Sozialtraining und auf den Hort.
Die Situation wurde demnach ganz passend von einem Teilnehmenden mit den Worten „Don’t worry, be happy“ zusammengefasst.
Das Lernen im Homeschooling
Technische Ausstattung
Bis auf einen Teilnehmenden haben alle einen Zugang zum Internet
[Anmerkung: Es handelte sich auch um eine online-Umfrage].
Zudem verfügen fast 90% einen Computer, Laptop oder Tablet und fast
70% einen Drucker.
Zugang zu den Hausaufgaben
Alle der Teilnehmenden haben auf unterschiedlichen Wegen Hausaufgaben erhalten.
Die gängigsten Wege waren dabei über WhatsApp (ca. 50% der Teilnehmenden), über die Hompage (ca. 50% der Teilnehmenden) und per Post (ca. 40% der Teilnehmenden).
Daneben wurden Hausaufgaben auch per Mail oder durch Klassenkameraden erhalten oder von der Schule abgeholt.
Die meisten der Teilnehmenden haben auf 3 oder 4 verschiedenen Wegen die Hausaufgaben erhalten.
Erledigen der Hausaufgaben / Ansprechpartner
Die meisten der Schülerinnen und Schüler (über 60%) kommen gut (rot) oder sehr gut (blau) mit den Hausaufgaben zurecht.
Kein Schüler gab an, sehr schlecht mit den Hausaufgaben zurecht zu kommen und nur ein kleiner Teil (4%) kommt schlecht (grün) mit den Hausaufgaben zurecht.
Dennoch fühlen sich viele Schülerinnen und Schüler (etwa 85%) sicherer, wenn sie einen Ansprechpartner bei den Hausaufgaben haben (rot)
oder können die Hausaufgaben ausschließlich nur mit Unterstützung erledigen (blau).
Nur ein kleiner Teil (etwa 15%) hat keine Schwierigkeiten die Hausaufgaben allein zu erledigen (orange).
Lehrer-Ersatz
Bei fast allen Kindern (über 90%) ist die Mama die Hauptansprechpartnerin für die Hausaufgaben.
Der Papa ist bei etwas der Hälfte der Kinder (zusätzlicher) Ansprechpartner.
Weitere Ansprechpartner sind zudem die Großeltern (30%) und die Geschwister (10%).
[Zusatz: Der Papa ist nicht bei allen Kindern im selben Haushalt lebend und kann aufgrund der Corona Situation möglicherweise nicht besucht werden. Gleiches gilt für die Großeltern]
Die neue Art der Wissensvermittlung führt bei vielen Familien zu Herausforderungen.
So heißt es beispielsweise: „Mama ist eben keine Lehrerin“.
Erschwert wird das Lernen zu Hause zusätzlich durch fehlende Motivation, fehlende Lernpartner im gleichen Alter und durch die alltagsbedingte Unruhe.
Zudem fehlt die Schulstruktur, welche einen klaren Start und Ende einer Lerneinheit definiert.
Struktur und Planung
Über 75% der Schülerinnen und Schüler haben sich feste Zeiten für die Hausaufgaben gesetzt
und knapp über die Hälfte aller Schüler und Schülerinnen konnte die Zeiten auch konsequent einhalten (orange).
Etwa 25% der Schülerinnen und Schüler konnten gesetzte Zeiten oft nicht einhalten (rot).
Und nur bei 23,5 % der Schüler und Schülerinnen gab es keine festen Zeiten (blau).
Die Lernzeit liegt bei fast allen Kindern am Vormittag ab 9 Uhr.
Einige Kinder haben zudem am Nachmittag eine zweite Lernzeit.
Die tägliche Lerndauer liegt zwischen 2 und 4 Stunden.
Etwa 40% der Kinder erstellen sich einen Plan mit den zu erledigenden Aufgaben (orange).
Über 60% der Kinder erstellen sich keinen Plan (blau) oder können diesen nur selten einhalten (rot).
Lernort
Die Hausaufgaben werden vor allem im Wohnzimmer, Kinderzimmer und in der Küche erledigt.
Ambition und Leistungseinschätzung
Allen Kindern sind gute Noten wichtig (rot) oder sehr wichtig (blau) (mit nur einer Ausnahme).
Zudem ist der Großteil (etwa 90%) mit den Noten zufrieden (rot) oder sehr zufrieden (blau).
Und auch ein Großteil (über 90%) gibt an, gut (rot) oder sehr gut (blau) in der Schule zu sein.
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Angebote der Schule
Thema |
Angebot |
Zugang zu den Arbeitsmaterialien / Hausaufgaben |
Die Schule arbeitet derzeit an einer Cloud (einem Online Speicher), über welche zukünftig mit den Lehrern kommuniziert und Materialien heruntergeladen werden können.So soll der Zugang zu den Hausaufgaben vereinfacht werden. |
Angebote der Schulsozialarbeit
Thema |
Angebot |
Vermissen von Freunden |
Wir haben uns verschiedene Projekte bis zu den Sommerferien ausgedacht, die im Homeschooling durchgeführt werden können.–Für die Klassen der Klassenstufe 1 wird es in den Pfingstferien eine Bilder-Patenschaft geben.–Im Juni sind Klassen-Quiz über Kahoot! geplant.–Zudem ist für die Klassen der Klassenstufe 1 ein online-Chor für unser Piraten-Lied geplant.–Darüber, wie und wann die Projekte stattfinden, werden wir Sie noch informieren!
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Ideen |
Sie oder Ihr Kind hat noch weitere Ideen?Dann schicken sie uns eine (anonyme) Mitteilung in unsere Box:Box für (anonyme) Mitteilungen:
https://forms.gle/8UYGp6huNe5gEsqV8
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Strukturierung einer Homeschooling Woche |
Gerne können wir gemeinsam einen schönen Wochenplan für das Homeschooling ausarbeiten. Sprechen Sie uns einfach an : )
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Technische Ausstattung(Laptop oder Tablet) |
Über das Kinderhilfswerk kann ein Laptop oder Tablet (Lernvoraussetzung für das digitale Lernen) abgerechnet werden.Link:https://www.nemsa.de/aktuelles-veranstaltungen/nothilfe-pakete-fuer-beduerftige-familien-das-deutsche-kinderhilfswerk-bietet-5-kindernotfilfe-pakete-fuer-beduerftige-familien-in-corona-zeiten/–Gerne unterstützen wir Sie bei dem Antrag!
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