Familienbildung – Fachtagung der Familienverbände jetzt digital

Familien sind die erste und wichtigste Erziehungs- und Bildungsinstanz, in der Kinder idealerweise in ihrer Entwicklung gefördert und begleitet werden und dieses nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie.

Die Familie ist Ort der Wertevermittlung unserer Gesellschaft und von emotionalen, sozialen und kulturellen Kompetenzen. Aber Familien suchen insbesondere bei der Erziehung ihrer Kinder zunehmend nach Unterstützung. Nicht weil sie immer weniger kompetent sind, sondern weil die Gesellschaft immer komplexer wird.

Eltern stehen oft unter großem Druck, Kindererziehung, die Anforderungen der Arbeitswelt, die Partnerschaft und die eigenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen.

Familienbildung fördert und unterstützt die Gestaltung von Beziehungen in der Familie und damit auch der Geschlechter zueinander und der Generationen untereinander. Sie fördert altersübergreifende Lernprozesse und den solidarischen

Zusammenhalt einer Gesellschaft.

 

Familienbildung ist ganzheitliche Förderung von Kompetenzen und Ressourcen. Sie

  • wirkt präventiv und ressourcenstärkend,
  • richtet sich an alle Familien, insbesondere an Familien in belastenden Lebenslagen,
  • unterstützt die Entwicklung bzw. den Aufbau familienbezogener Fähigkeiten,
  • vermittelt frühzeitig und lebensbegleitend Wissen und Informationsstrategien über familiale Belange
  • regt zur Reflexion an und dient der Orientierung
  • fördert die gesellschaftliche Teilhabe
  • erweitert die familialen Handlungsspielräume
  • sie wirkt vorbeugend gegen Interventionen

 

Wir wollen bei diesem Fachtag diese Gedanken aufnehmen und sowohl in den Vorträgen, als auch in Kleingruppen die inhärenten Möglichkeiten und Chancen von Familienbildung verdeutlichen.

Außerdem bietet der Fachtag eine gute Möglichkeit, zu den vom Landesjugendhilfeausschuss beschlossenen “Empfehlungen und Anregungen des Landesjugendhilfeausschusses für die kommunale Ebene auf Grundlage der

landesweiten Jugendhilfeplanung zum Thema Familie, Familienarbeit, Familienbildung (Landesfamilienförderplanung)” mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Jugendämtern und Einrichtungen der Familienbildung ins Gespräch zu kommen.

In der Anlage befinden sich der Flyer und das Anmeldeformular für die Fachtagung „Familienbildung im kommunalen Kontext“ am 18.03.2021.

Anmeldung zur Fachtagung-2021-VK     Anmeldung zur Fachtagung-2021-VK

Pandemiebedingt wird diese Veranstaltung auf der Grundlage der geplanten Fachtagung als Videokonferenz (Zoom) stattfinden.

 

Wenn Sie sich anmelden, bekommen Sie etwa 14 Tage vor der Veranstaltung den aktualisierten Ablauf und den Veranstaltungslink.

Für die Teilnahme benötigen Sie einen Laptop oder PC mit Kamera und Mikrofon.

Kita Sozialarbeiter gesucht!

Stellenausschreibung Soziale Arbeit in Kita

Der Deutsche Familienverband (DFV) ist ein Zusammenschluss von engagierten Menschen, denen die Vielfalt der Familie am Herzen liegt und sich auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen dafür einsetzen.

Der Landesverband Sachsen – Anhalt ist Mitglied im Bundesverband des DFV, in der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände (LAGF) und im Paritätischen Wohlfahrtsverband und somit auch anerkannter Träger der Jugendhilfe. Im Deutschen Familienverband Sachsen-Anhalt arbeiten 45 Mitarbeiter*innen hauptamtlich, sie sind schwerpunktmäßig in den Bereichen der Familienbildung, Flüchtlingsprojekten, der Migrationsberatung und der Sozialen Arbeit in Schulen und Kitas tätig.

Der Deutsche Familienverband ist in vielen politischen und sozialen Netzwerken aktiv und kooperiert mit vielen anderen Vereinen, Institutionen und Gremien. So kann aktive und engagierte Arbeit vor Ort geleistet werden, dazu gehört neben der politischen „Einmischung“ auch ein reiches Programm an Aktionen, Beratungs- und Hilfsangeboten sowie die Durchführung von generationsübergreifenden Projekten für Menschen mit und ohne Migrationshintergründen.

Ein Arbeitsfeld ist Soziale Arbeit in Kitas. In 8 Magdeburger Kitas stellen Sozialarbeiter*innen des DFV insbesondere die Chancengerechtigkeit und individuelle Benachteiligungen durch individuelle Förderungen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Weitere Schwerpunkte sind u.a. die Stärkung der Einrichtung in der Zusammenarbeit mit den Eltern, der sensible Umgang mit Heterogenität und Interkulturalität sowie die Gestaltung des Übergangs von Kita zur Grundschule.

Zur Umsetzung dieser Aufgaben suchen wir an einer Magdeburger Kita zum 01.03.2021 eine/n Sozialarbeiter*in mit einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden. Sie Stelle ist zunächst bis zum 31.12.2024 befristet.

Aufgaben und Tätigkeiten sind u.a.:

  • Ermittlung konkreter Bedarfe der Kinder und Verringerung von Problemlagen, Belastungen und Benachteiligungen
  • Beratungen zu verschiedenen Themen rund um das Kind und Unterstützung bei Antragstellungen, zum Beispiel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket
  • Bedarfsbezogene Projekt- und Gruppenarbeit
  • Wegweiserberatung an Fachstellen
  • Begleitungs- und Hilfsangebote zur Unterstützung der Gesundheitsförderung des Kindes sowie der sprachlichen und inklusiven Bildung
  • Eltern- und Familienarbeit
  • Fachaustausch mit Leitung und pädagogischen Team
  • Vorbereitung und Unterstützung bei schwierigen Elterngesprächen
  • Gemeinwesen- und Netzwerkarbeit
  • Verwaltung, Dokumentation und Evaluation des Projektes

 

Qualifikation und Erwartungen:

  • (Fach-)Hochschulabschluss im Bereich Erziehungswissenschaften, Soziale Arbeit oder vergleichbare Abschlüsse
  • Erfahrungen in der Bildungs- und Beratungsarbeit, der Einzelfall- und Gruppenarbeit mit Kindern
  • Selbstständiges Arbeiten und die Fähigkeit zum Wirken im Team
  • Einsatzbereitschaft und Reflexionsfähigkeit
  • Fähigkeit zum wertschätzenden Umgang und Empathie

 

Die Bewerbungsunterlagen, gerne als Mail, können ab sofort beim Deutschen Familienverband LV Sachsen-Anhalt e.V. eingereicht werden. Telefonisch stehen wir Ihnen auch für Nachfragen zur Verfügung.

Deutscher Familienverband

Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.

René Lampe

Johannes-R.-Becher-Str. 57

39128 Magdeburg

 

Mail: R.Lampe@dfv-lsa.de

Internet: www.dfv-lsa.de

Tel.: 0391/7217470

 

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„Familien in Coronazeiten“ – Familienverbände fordern schnelle Entlastung!

Pressemitteilung 25.01.2021 

Familien entlasten – jetzt!

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände (LAGF) thematisierte in ihrem jüngsten Gespräch mit der Hausleitung des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration (MASI) die Folgen der Corona-Pandemie für Familien in Sachsen-Anhalt.

Übereinstimmend stellten Staatssekretärin Susi Möbbeck und die Vertreterinnen und Vertreter der LAGF fest, dass Familien momentan die Hauptlast der Corona-Verordnungen zu tragen haben. Deshalb seien alle gesellschaftlichen Kräfte aufgerufen, in ihren Wirkungsbereichen nach Möglichkeiten zu schauen, um Familien zu entlasten, hob Staatssekretärin Möbbeck hervor. Die in der LAGF zusammengeschlossenen Verbände nehmen dies als Arbeitsauftrag und Bestätigung ihrer bisherigen landesweiten entlastenden und stärkenden Angebote für Familien gleichermaßen.

 

Beziehungen und Begegnungen sind lebenswichtig

Die Vertreterinnen und Vertreter der LAGF wiesen darauf hin, dass Kinder und Jugendliche den Kontakt zu Gleichaltrigen brauchen. Für das soziale Lernen und die psychische Entwicklung von Kindern ist der soziale Kontakt lebenswichtig und so belegen inzwischen auch zahlreiche Studien, dass Kinder erheblich unter der andauernden Schließung von Kitas und Schulen und den Kontakteinschränkungen leiden. Für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten oder bei denen das Jugendamt eine Betreuung in der Kita befürwortet, gibt es die Möglichkeit, in die Notbetreuung zu gehen. Dieses Verfahren sei in Sachsen-Anhalt sehr weit auslegbar, so die Staatssekretärin und habe deutlich mehr Kinder im Blick, als jene von Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiteten. Momentan liegt die Inanspruchnahme bei 30% im Landesdurchschnitt.

In diesem Zusammenhang wird begrüßt, dass jetzt z.B. die Möglichkeit besteht, Kinder bis 14 Jahre in maximal zwei Haushalten zu betreuen und dabei „feste“ Betreuungsgruppen zu bilden. Ansonsten würden auch die Kinderkrankentage bei einer Schließung der Betreuungseinrichtungen bis Mitte Februar nicht ausreichen.

 

 Homeschooling und seine Grenzen

Viele Eltern kommen an ihre Grenzen bei dem Versuch, Homeschooling und Homeoffice unter einen Hut zu bringen. Kinder, die aus bildungsfernen oder belasteten Familien kommen, werden zudem immer weiter abgehängt. Diese Gefahr besteht auch bei Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf und bei Familien mit Migrationshintergrund. Das liegt nicht nur an der technischen Ausstattung in den Haushalten, sondern auch an den Möglichkeiten, die die Eltern bei der Unterstützung ihrer Kinder im Homeschooling haben.

Die Schule wird ihrem Bildungsauftrag nicht gerecht, wenn Wissensvermittlung auf digitale Aufgabenverteilung und Elternarbeit auf monatliche E-Mails reduziert wird. Die Hauptlast tragen die Eltern, die in doppelter Belastung und Verantwortung stehen. Sie werden bei dieser Aufgabe oft nur unzureichend von der Schule unterstützt und begleitet. Von Eltern wird z.B. beklagt, dass konkrete Rückmeldungen und ein Feedback zu den erbrachten Leistungen fehlen.

Die LAGF begrüßt, dass sich das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration für eine Rückkehr zum Präsenzunterricht in Schulen und zum Regelbetrieb in den Kitas stark machen will, sobald die Einschätzung der Corona-Gesamtsituation durch die Experten dies hergibt. Die LAGF betonte, dass dies dann mit hoher Priorität und zeitnah erfolgen müsse.

 

Kontaktbeschränkung als Verstärker für Problemlagen

Die Eindämmungsverordnungen wirken wie Verstärker. Familien, denen es als Kernfamilie gut geht, erleben die Zeit des aufeinander Angewiesenseins als Gewinn mit positiven Effekten. Familien, die Hilfs- und Unterstützungsbedarf hatten, sind in doppelter Weise bestraft. Ihre Probleme verstärken sich in der Enge und Abgeschlossenheit. Die Hilfsangebote sind nicht oder nur eingeschränkt erreichbar. Besonders betroffen sind auch Familien mit Migrationshintergrund, die oft aufgrund sprachlicher Barrieren keine Unterstützung finden können. Damit wird das Konfliktpotential verstärkt und die Problemlagen überrollen lawinenartig die Familien.

Familienzentren und Einrichtungen der Familienbildung dürfen zurzeit keine Präsenzangebote machen, stehen aber für Online-Angebote, sowie telefonische und digitale Beratung und Unterstützung zur Verfügung. Informationen dazu sind auf der Internetpräsenz www.familieninfo-sachsen-anhalt.de zu finden.

 

Mitglied der LAGF sind:

 

• CVJM Familienarbeit Mitteldeutschland e.V.

• Deutscher Familienverband Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.

Der Kinderschutzbund Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.

Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie Sachsen-Anhalt e.V.

Familienbund im Bistum Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt e.V.

Landesverband der Pflege- und Adoptiveltern e.V.